Wir kennen die Werke von Stephan Holzmüller seit Anfang der 80 er Jahre, als man im Vorbeifahren seine kleinen Schalen und Gestalten auf einer Mauer ausgestellt sehen konnte.
Anfangs konnten wir -geprägt von der damaligen glatten Gebrauchskeramik- den Stil des Künstlers nicht recht würdigen, bis wir ihn persönlich kennenlernten und nach und nach diesen besonderen, expressiven Kunststil schätzen lernten. Es sind Plastiken , die in eine andere Welt voller Phantasie führen. Seien es belebte Städte und Burgen , eigenartige Menschengestalten oder Fabeltiere, sie wirken in ihrer unfertigen und fragilen Art auf uns sehr lebhaft und spannend.
Bei Besuchen in seinem Atelier hatte man immer wieder den Eindruck, dass er – in seiner knitzen Art- gedanklich in einer anderen Welt lebt und diese für uns abbildet.
Dass Stefan Holzmüller auch seine eigenen Gefühle in seine Werke einbrachte, mag man vermuten, wenn man die kurz vor seinem Tod entstandenen – noch ungebrannte- Plastiken betrachtet. Hier sieht man leidende Figuren, die sich kaum auf den Beinen halten können, ein Gesicht erinnert gar an einen Totenschädel. In der Ausformung des Tons kann man die schwindende Kraft des Künstlers nachempfinden.
Wir glauben, dass man die Kunst von Stefan Holzmüller immer etwas unterschätzt hat. Je mehr man sich mit ihr beschäftigt, erschließt sich sein Werk.
Wir freuen uns sehr, dass Herr Stehle die Initiative ergriffenhat, Stefan Holzmüllers Kunst in Fotos und Beiträgen zu sammeln, damit zu bewahren und diesem Künstler die angemessene Aufmerksamkeit zu widmen.
Arbeiten aus den 80er Jahren sowie Werke seine letzten Schaffensperiode sind hier in einer beachtlichen Sammlung zu sehen.